Ausgehend von langjährigen Fallbeobachtungen wurden die Kriterien zur Dokumentation in einer umfassenden Erhebung definiert. Es werden Unfälle im Schweizer Strassennetz analysiert und einheitlich dokumentiert. Um Artefakte auszuschliessen, wird als Informationsquelle nur auf die polizeilich erstellten, öffentlich zugänglichen Rapporte abgestützt. Die Unfallaufnahme ist generell schweizweit einheitlich und nach Vorgaben durch das ASTRA organisiert. Es kann auch ausgeschlossen werden, dass durch die Selektion via Polizeimeldungen ein spezifischer Filter hinzu kommt, weil hunderte Polizisten und dutzende polizeiliche Medienverantwortliche täglich nach ihren jeweiligen Kriterien eine Mischung von Unfallberichten erstellen. Da das Thema der „älteren Fahrer“ gesellschaftlich einigermassen thematisiert ist, werden solche Unfälle sicher nicht stärker ausgeschieden als andere.
Methode der Kumulation von detailliert analysierten und aus umweltökologischer Sicht erklärten Unfällen, in den drei Sektoren:
- Altersfahrer (70+)
- Unfall mit medizinischer Ursache (polizeilich definiert, auch Sekundenschlaf, Absenz)
- Berufsfahrer (Lenker von LKW, Busse des ÖV, Schiffsführer)
Und als Kontrollgruppe die Gegenüberstellung mit dem Unfallgeschehen mit den gleichen Erhebungstools:
- 2 Wochen CH-Unfallmeldungen der Kantonspolizeien.
Es wird somit eine systematische und sehr umfassende Einzelfall-Analyse vorgenommen.
Ein Dokument pro Unfallereignis zeigt die an der Unfallstelle vorhandenen Hochspannungsleitungen (elektromagnetische) und Funksender (hochfrequente) Felder. Dieses Dokument wird mit der BAKOM-Karte und Google-Earth sowie Google Street View ergänzt. Die Bakom-Karte dient der Zuordnung der Anlagen und Distanzen, Google Street View dem Erkenntnisgewinn über die Art der vorher zurückgelegten Strecke und der Frage des Vorhandenseins von Antennen (viele nicht vermerkte Standorte von Polycom und Betriebsfunk-Anlagen) und deren Senderichtungen. Google Earth zeigt – wie in den Polizeirapporten – die Unfallentstehung im Gelände.
Die Abschätzung, wie relevant die Summierung dieser Einzelfälle für die gewählten Kategorien ist, wird anhand der analogen Kontrollgruppen-Analyse (143 Unfälle vom 14.5.-28.5.2016) vorgenommen.
Die Verhältnisse beim Auftreffen von Funkstrahlung auf den Boden entspricht etwa der folgenden Darstellung:
Bild: BAKOM.
Die für den Empfang von Funksignalen gewünschte hohe Strahlung befindet sich in einem Bereich von 150 bis 450 m.
Je nach Senderleistung und Distanz zum Sender sind ebenso hohe lokale Belastungen bei sogenannten Mikrozellen möglich:
Bild: Bakom
Wenn der Sender aufgrund topografischer Verhältnisse (z.B. ansteigende Strassen) waagrecht in ein Fahrzeug strahlt, steigt dort die vom Körper absorbierte Strahlung stark an. Aus diesem Grund wird jeder erfasste Unfall mit einer eindeutigen Senderzuordnung im Unfallareal und den zugehörigen Sender-Fotos dokumentiert.