Kollisionen im Tunnel
Lenkend: | Mann 90, D |
Fahrzeug: | Personenwagen Mercedes |
Tageszeit: | 16.30 Uhr |
Wetter: | Tunnel, nicht relevant |
Situation: | Auf Fahrt von Süd nach Nord 100m vor Tunnelende auf Gegenspur |
Strahlung: | ca. 100m vor Unfallstelle 3 Sender links-frontal, in langgezogener Rechtskurve |
Unfallbeschrieb: | Seitliche Kollision mit Alfa Romeo, Folgekollisionen, Brand |
Personenschaden: | 9 Todesopfer, 9 Verletzte |
offizielle Ursache |
Kollision mit Gegenverkehr |
Abschlussbericht:
Streifkollision als Auslöser der Tragödie
Gestützt auf die getätigten Abklärungen wurde der tragische Verkehrsunfall dadurch ausgelöst, dass der nordwärts fahrende Lenker eines Mercedes A aus nachträglich nicht mehr eruierbaren Gründen über die Sicherheitslinie auf die Gegenfahrbahn geriet und seitlich mit einem korrekt entgegenkommenden Alfa Romeo kollidierte. Dadurch wurde der Alfa Romeo gegen die bergseitige Tunnelwand und zurück auf die Gegenfahrbahn geschleudert. Dort kollidierte er frontal mit einem korrekt nordwärts fahrenden Reisecar. Dabei wurden an beiden Fahrzeugen diverse Flüssigkeitsbehälter mit brennbarem Inhalt aufgebrochen. Die austretenden Flüssigkeiten in Kombination mit erhitzten Fahrzeugteilen und einem Funkenschlag lösten explosionsartig einen Brand aus. Ohne seine Fahrspur zu verlassen, fuhr der brennende Reisecar noch in den Mercedes auf der Nordspur und schob diesen bis in die Endlage vor sich her. Alle drei unfallbeteiligten Fahrzeuge brannten vollständig aus
Bild: Kapo GR
Die Sendeanlage ca. 100 m vor Unfallstelle in Fahrrichtung Nord: 3 Mobilfunksender auf der linken Flanke der Kurve.
Die Unfallstelle aufgrund der Berichte und der Berechnungen aus obigem Film:
Die Rekonstruktion mit Position der Fahrzeuge findet sich in diesem Film von SRF: (nach 40 Sekunden)
Die folgende Darstellung des forensischen Instituts der Kapo ZH zeigt den primären Unfallablauf grünes Fahrzeug (der Mercedes des 90-jährigen) kollidiert mit blauem Fahrzeug (Alfa Romeo), dieser wiederum mit der linken Front des Cars. Der Car fährt dann noch etwa 40m bis er etwa auf Höhe der Erstkollision etwa auf der Mittellinie zum Stillstand kommt.
http://www.skg-ssdp.ch/PDF/2016/Instruktionskurs/3D_Unfallauswertung.pdf
Dieser Auszug aus der BAKOM-Senderkarte zeigt den stärksten Einfluss des Senders (100m Radius Zentrum beim V des Namens), der auch heute (25.3.17) nur pauschal als am Tunnelausgang liegend eingetragen ist und die nachher folgende Unfallstelle:
Daraus erhellt sich, dass der wahrscheinlich letztmals an der Raststätte San Bernadino Süd pausierende Rentner einen Sekundenschlaf beim Passieren der Sender erlitt.
Ebenso wahrscheinlich hätte eine Absenz somit auch bei den Sendern im Bereich des Tunneleingang Süd eintreten können, aber dort wäre eine Abweichung von der Ideallinie nicht so fatal gewesen. Mehr dazu beim Unfallbeispiel Ph. Müller, Lenzburg.