HANSUELI STETTLER

Plötzlich längere Trams, das unsichere Taubenloch und Interessenskonflikte.
Hier sind Fakten, um die effektiv wichtigen Investitionen in den Öffentlichen Verkehr der Stadt St.Gallen, die AB als Stadttram, erste Etappe.

 

Die Idee der Wiedereinführung eines Trams in St.Gallen ist genau 15 Jahre alt. Mit der gestreckten Ruckhaldenkurve ist deren Realisierung spottbillig – viel zu billig für die wohltrainierten Subventionsempfänger:
Hier ist das gleiche Tram zu sehen, wie es in den St.Galler Nachrichten als neues AB-Trogen-Appenzell-Tram dargestellt wurde, die gleiche Symmetrie, die gleichen Wagenkasten, die gleichen 2 Triebelemente. Seine Länge wird mit 44.84 m angegeben. Stadtpräsident Scheitlin sprach Anfang Woche plötzlich von über 50 m Länge der neuen Fahrzeuge. Wer hat recht? Wer erfindet (im Wortsinn) – wie bisher erfahren – bei Abstimmungkämpfen laufend neue Argumente?

Die statischen Problem des Taubenloch sind völlig neu, bisher nirgends dokumentiert und aufgrund meiner zahlreichen Augenscheine darin völlig unwahr. Das Taubenloch hat superstabile Maillart-Stützen,die gleichen, die Stadtrat Fredy Brunner im Wasserwerk Rietli heimlich schleifen liess... Und von jenen hat man nie etwas ähnliches gehört.

Fredi Brunner wird VR der Appenzeller Bahnen. Super, er ist der Mann, der verhinderte, dass die neuen Züge schon damals die richtige Länge für die Durchmesserlinie bekommen haben. Damals wetterte und berserkerte er in seiner Funktion als Chef der VBSG, dass kein so langer Zug durch seine Stadt fahren dürfe. Dabei ging es ihm nicht nur um die Frage der Kapazität der Kreuzungen, wie vorgegeben (einige Meter mehr machen wenige Sekunden aus, wenn das Ding einmal Grün hat...), sondern um die Frage, ob er sich eine leistungsfähige Konkurrenz zur VBSG auf Stadtgebiet vorstellen kann. Konnte er nicht, kann er immer noch nicht, was an seinem Verhältnis zur Autobus Gossau abzulesen ist.

Die linken und grünen „VerkehrspolitikerInnen” sind nun ganz euphorisch wegen der geplanten  Haltestelle Marktplatz. Man müsse dann nicht mehr herumrennen... Die Fahrplanphilosophie des „alles auf einen Streich” der VBSG wird aber genau gleich bleiben. Und auch die Überhohlmanöver der VBSG auf den Vorlaufstrecken, die kundinnenfeindlichen Doppel-Einfahrten in zu kurze Haltestellen etc. Mehr und Besseres dazu hat das Komitee Vernünftiger Marktplatz vor drei Jahren vorgestellt, mit dem harmonisierten Abfahrregime, siehe hier: http://www.selica.ch/werkschau/13-praesentationen/14-bahnhof-stgallen-bushaltestelle
Und last but not least:  der Beschluss der Aufhebung von Parkplätzen auf dem Marktplatz ist ja gefallen. Fehlt halt noch für ein paar Jahre die kostengünstige Umsetzung. Und die Handwerkerparkplätze darum natürlich auch.

Gewerbefreundliche Stadtbehörde?

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Links zum Thema Marktplatz und Parkgarage Union