Mit Autopilot gegen die Wand

Pünktlich zum dritten Jahrestag der verlorenen Abstimmung über das Parkhaus Union meldet sich die Parkplatzlobby. Sie plant den Bau von weiteren 216 Parkplätzen für Dauermieter und Auswärtige an bester zentraler Lage – unter Inanspruchnahme öffentlichen Grünraumes.
Ist nun eine Konzession wirklich erteilt, wie gemäss Berichterstattung des Tagblatt vermutet werden muss? Wir wissen es nicht, es wurde bisher nicht publiziert. Gegen den Stadtrats-Beschluss einer allfälligen künftigen Konzessionserteilung habe ich letzten Herbst eine Einsprache wegen Befangenheit eingereicht. Diese wurde bisher noch nicht beantwortet und ist pendent, ebenso wie ein allfälliger Weiterzug.

Die Ausarbeitung einer befriedigenden Regelung für Handwerkerparkplätze in der Innenstadt lässt auf sich warten, sie war auf April angekündigt.
Elmar Jud wirft sich nun laut schimpfend über Kanton und die SBB in Pose: die Vertragspartner beim Bau des Parkings Bahnhof Nord seien schuld an der hässlichen, baumlosen Gestaltung um die FHS und machten ihm nun sogar hinterhältig mit einem eigenen Parkplatz Konkurrenz. Die Juristen bei Cityparking, Stadt und Kanton haben intime Kenntnis von der knallharten geschäftlichen Position der SBB Liegenschaften AG und hätten diesbezüglich bessere Verträge aushandeln können…das Debakel um die Versäumnisse bei der Bahnhofplatz-Planung fällt ebenso auf sie zurück.  
E. Jud beweint nun sogar fehlende Bäume, will nun aber zugunsten einer Garagen-Einfahrt am verkehrsreichsten Ort der Stadt die 6 Platanen auf dem Graben fällen und durch Betonkistli-Pflanzen ersetzen.
Die urbane Mobilität und auch die Automobilistik ist im Wandel wie nie zuvor. Noch „mehr vom Gleichen“ ist definitiv das falsche Rezept; auch die StimmbürgerInnen sind bei Weitem nicht so vergesslich, wie das bürgerliche Politiker offensichtlich sind: jeder Schritt zu mehr Beton wird sie an der Urne mit Sicherheit abstrafen.
 
Komitee Vernünftiger Marktplatz
c/o Hansueli Stettler