"Überalterung" der Gesellschaft, Erhöhung des Renten-Alters - viel und wirr wird zurzeit diskutiert.
Eher wenig wird dabei auf die Fakten geschaut - die sind: die Lebenserwartung sinkt nämlich in der Schweiz.
Die Arbeitgeberseite behauptete sogar dass sich die Zahl der Rentner in wenigen Jahren fast verdoppeln werde. (M. Kaiser, im Radio DRS 1)
Eine Mitteilung des BFS im Mai war demgegenüber schon viel differenzierter, die Aussagen darin gingen in die Richtung, dass sich in gewissen (Rand-) Kantonen bis in 30 Jahren die Anzahl der Menschen im Rentenalter verdoppeln könnte - dies vor allem wegen der Abwanderung der Jungen.
In der ganzen Schweiz war die Rede eines Anstiegs bei den Rentnerinnen und Rentnern um bis zu 50 %. Ein "möglicher Anstieg um die Hälfte" ist aber nicht ein "wahrscheinlicher Anstieg auf das Doppelte", wie uns der bürgerliche mainstream suggeriert. Und: dreissig Jahre sind demografisch ein sehr langer Zeithorizont mit sehr grossen Unsicherheiten.
Explosive Informationen...
die neuste Publikation des BFS vom 28.6.18 schreibt nun von 2000 zusätzlichen Sterbefällen im letzten Jahr, nachdem sie im Februar/März noch von 1700 sprachen und spekulative Aussagen zur Grippe machten.
Das BFS schreibt nun aber von Kantonen, wo die Sterblichkeit sogar zurück gegangen ist (in den eher ländlichen Kantonen SZ, SH, AI, JU - mit weniger hoher Funkdichte pro Person - hat die Zahl der Todesfälle abgenommen) somit ist der Verdacht nicht widerlegt, dass der Mobilfunk als globaler Stressor - und die Neigung der Menschen, selber ihren Wohnraum mit wlan zu verstrahlen - das Problem ist.
Die für Statistiker doch sehr gewagte, beschwichtigende Aussage:
„Diese Übersterblichkeit hat kurzfristige Auswirkungen auf die Lebenserwartung und dürfte somit deren allgemeinen Aufwärtstrend nicht nachhaltig beeinflussen.“
entbehrt jeder statistischen Grundlage und würde sich sofort selbst widerlegen, wenn die Leute vom Statistikamt Neuchatel mehrere vergangene 5-Jahres-Abschnitte mit der Entwicklung der vergangenen 5 Jahre vergleichen würden. Dann wird nämlich die Kurve sehr deutlich – die Kurve die den Abschied von 150 Jahren (die LE wird seit 1876 erfasst) Verbesserung der Lebensqualität anzeigt.
Es fragt sich sicher zu Recht, aus welchen Gründen sich ein staatliche Behörde zu solchen – empirisch überhaupt nicht gestützten - qualitativen Aussagen hinreissen lässt und die grafische Analyse schuldig bleibt?
Interessant und zielführend wäre hier höchstens ein echter, numerisch gestützter Vergleich des allgemeinen Gesundheitszustands der Bevölkerung über die Jahre.
Dazu ist aus den Obsan-Berichten wenig zu entnehmen, darum eine Interpretation aus einer weiteren Quelle, der Stiftung Careum: (careum.ch)
– der Anteil an chronische Krankheiten in der Bevölkerung nimmt zu. In der Schweiz lebt gegenwärtig fast jede dritte Person mit einem lang andauernden Gesundheitsproblem. Hochgerechnet sind das etwa 2,18 Millionen Menschen.
– mit dem Alter chronische Krankheiten und Multimorbidität kommen. Ab dem 75. Lebensjahr ist jede 2. Person chronisch krank. Bei den über 50jährigen hat fast ein Fünftel mehrere dauerhafte Erkrankungen.
– soziale Determinanten eine Rolle spielen. Bildungsferne und sozial schlechter gestellte Gruppen weisen ein höheres Multimorbiditätsrisiko auf, z. B. Erwerbslose oder Personen mit ausländischer Nationalität.
Dass die Aussagen zur immerfort steigenden Lebenserwartung und somit immer älter werdenden Bevölkerung völlig spekulativ sind, zeigt die in den Sommerferien 2016 - früher als üblich - veröffentlichte Information des schweizerischen Statistikamtes: die Lebenserwartung aller Schweiz-Bewohnerinnen und –Bewohner ist 2016 gesunken - nach mehreren Jahren immer schwächerer Zuwächse (beginnend etwa ab 2008). Auch SRF berichtete nun in der Tageschau vom 17.5.2018 darüber - allerdings wird der Vorgang mit Argumenten, (die hier nachfolgend widerlegt werden), als "vorübergehend" bezeichnet...
Viel wahrscheinlicher ist darum, dass die Lebenserwartung in der Schweiz bald einmal noch weiter sinkt.
Die offenbar auf die Vitalität wirkenden Faktoren der jüngsten Vergangenheit sind bisher nicht eindeutig identifiziert und darum auch nicht eliminiert. Die Grippe als ernstzunehmender Faktor kann ausgeschlossen werden, wie das deutsche Robert-Koch-Institut schreibt (siehe den Beitrag von 2015 auf dieser website: "Werden wir wirklich immer älter?")
Im Frühjahr 2020 kommt nun auch eine spürbare Verschlechterung der Situation für ältere durch den corona-Virus hinzu. Dort sterben vorwiegend vorbelastete Menschen - ob es mehr oder weniger sein werden, als bei denüblichen Grippewellen, wird sich weisen. Infosperber hat hier eine breite Auslegeordung zu den wichtigsten statistischen Fragen publiziert.
Die jüngste Gesundheitsuntersuchung des Obsan (30.10.2018) zeigt demgegenüber, dass die SchweizerInnen insgesamt ihre gesundheitliche Ausgangslage eher verbessert haben: Rauchen nimmt in der Menge tendenziell ab, das Übergewicht und der Alkoholkonsum nimmt eher ab (bei Älteren bleibt er stabil), gesunde Ernährung nimmt zu...
Interessant und entscheidend in der aktuellen Diskussion ist aber, dass die bisherigen guten Zahlen bei der jüngeren Schweizer Lebenserwartungsstatistik vor allem auf die Verbesserung der Sterblichkeit von Jungen und Kleinkindern zurückzuführen war.
Nachdem nun dort die tief hängenden Früchte (Integration der Zuwanderer aus den Ex-jugoslawischen Krisengebieten, Unfallprävention, Präventivmedizin) geerntet wurden, wirkt sich die Verschlechterung der Sterblichkeit bei älteren Jahrgängen umso stärker aus.
Einen deutlichen Hinweis gibt die Darstellung im Tages-Anzeiger zur Bevölkerungsentwicklung in der Stadt Zürich vom 3.3.17:
Eine grosse Gruppe von Frauen im Alter von 65-83, die im Jahr 1993 (schwarze Umrisse) noch lebte (im Bild die Ausbuchtung weit oben), fehlt heute komplett (die farbigen Linienbedeuten je einen Jahrgang, gezählt im Jahr 2015).
Die Pyramide ist im oberen, kritischen Bereich nun viel symmetrischer geworden, die Männer konnten in den Altern ab 80 ganz leicht aufholen (blaue Mikro-Striche neben der Männerkurve 1993)..
Das bedeutet, dass sich die Lebensqualität oder Vitalität dieser Frauen gegenüber derjenigen der Männer in den letzten 20 Jahren ganz massiv verschlechtert hat.
Die deutlich Ausbuchtung in den jüngeren Altern um 20-30 weist auf die neu Zugezogenen hin, zB. Studenten in Ausbildung,
Die Ausbuchtung bei den Kindern gegenüber 1993 zeigt die Bemühungen, den Zürcher Lebensraum für Kinder erträglicher zu gestalten - eine grosse Abwanderung von Familien mit Kleinkindern ins Grüne findet aber trotzdem noch statt.
Die vom BFS gezeichnete „dramatische“ Entwicklung des Szenarios „hoch“ bis 2045 wird sich darum kaum einstellen. Erkennbar ist hingegen eindeutig, dass bei Frauen bereits ab Alter 55 die Vitalität dramatisch einbricht, bei Männern erst ab Alter 65:
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Hingegen darf man davon ausgehen, dass sich durch die Zuwanderung von aktiven Jungen und die gegenüber früher bleibend etwas tiefere Sterblichkeit von Jungen so auswirkt, dass sich das Verhältnis von Rentenzahlenden zu den Rentenbezügern künftig gar nicht so stark verschlechtern wird wie behauptet.
http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/06/blank/key/04/04.html
Und dass aktuell - und noch nie dagewesen! - schon zwei Rentnergenerationen Realität seien, ist definitiv Unsinn - auch kürzlich in der NZZ gelesen, von einem deutschen Wirtschaftsprofessor. Dazu nur: das Alter von Erstgebärenden ist in der Schweiz ist 30.9 Jahre, (2016), est steigt immer noch an, 2020 waren es bereit 31.2 Jahre. In den 70er waren die jungen Mütter im Durchschnitt 28… Bei einem Rentenalter von 65 auch bei Frauen sind unsere Rentnerinnen also schon Grossmütter. Und die haben im Alter von 65 noch eine Lebenserwartung von 87.2 (obige Tabelle, drittletzte Zeile) mit sinkender Tendenz, wie sie sich heute zeigt, und ihne bleibt genau noch eine Generation Enkel zu hüten. Mehr nicht; Urenkel gibt es somit bald nur noch als rare Ausnahme.
Alles andere ist Ideologie - und offenbar bewusste Irreführung, weil sich Profis in diesem Sektor sehr wohl informieren....
Die Diskussion um die Ursachen der Verschlechterung der Lebensqualität ab Alter 50 muss nun intensiv geführt werden. Die bekannten Einflüsse wie Asbest, Dioxin, Feinstaub, Schwerindustrie, Deponien, Chemie und ähnliches sind in der Schweiz seit Jahrzehnten bekannt und seit der Jahrtausendwende im Prinzip gebändigt. Ebenso die Wirkungen der verschiedenen gesellschaftlich verbreiteten Suchtmittel. Ein auch schon diskutierter Einfluss äusländischer Sterbe-"Touristen" auf unser Sterbealter ist äusserst minim, da es pro Jahr unter 200 Fälle sind, die im Schnitt 69 Jahre alt sind. Ein sogar gegenteilig wirkender Mechanismus ist die in den letzten Jahrzehnten laufend und stark gesunkene post und peri-natale Kindersterblichkeit, die wohl den negativen Effekt anderer Ursachen schon länger unerkannt aufgefangen hat.
Neu dazugekommen als technische Ursache ist eigentlich nur der Mobilfunk, der mit seinen fünfunddreissigtausend Haupt- Senderstandorten und mehreren hunderttausenden lokalen Gebäude-Standorten wie w-Lan und Schnurtelefone unseren Lebensraum belastet. Und auch in den Altersheimen und Spitälern Einzug gehalten hat - mir der Folge, dass die Polymorbidität und die Resistenzen gegen Keime dort ansteigen werden.
Corona mit einer grossen Übersterblichkeit bei älteren Personen hat sich in der Schweiz mit einer Reduktion der Lebenserwartung bei Männern um 0.8 Jahre (auf 81.1) und bei Frauen um 0.4 Jahre (auf 85.2) niedergeschlagen. Inwieweit dieser Rückgang in den kommenden Jahren wieder aufgeholt werden kann, ist mit dem aktuell noch vollständig fehlenden Wissen um die Voraussetzungen zur Resistenz nicht abzuschätzen. Die Wirksamkeit von Impfungen nimmt mit der Zahl der Mutationen laufend ab.
Dass vor allem die Krebserkrankungen kontinuierlich zunehmen, weist auf eine solche Ursache hin. In England hat sich die Rate von malignen Glioblastomen, (vereinfacht: seitliche "Hirntumore") von 1995 bis 2015 bei allen Altersgruppen mehr als verdoppelt. Neueste Grafik der Entwicklung bis 2017 hier.. In Schweden sind die lateralen Hirntumore rasant angestiegen; dies ziemlich genau entlang der von Örjan Hallberg postulierten Linie, welche die kumulierte Handynutzungszeit einbezog. Die Forscher vermuten als Ursache eine weit verbreitete technische Quelle... Bei uns ist auch deutlich, dass an Arbeitsplätzen innerhalb von Gebäuden (Dienstleistungsbranche) gegenüber solchen im Freien (Industrie und Bau) immer mehr Krankheitstage und immer längere Absenzen zu verzeichnen sind. Die vermuteten psychischen Probleme weisen auf vermehrtes burn-out hin, welches wiederum meist auch auf Schlafmangel - und elektromagnetisch verseuchte Umgebung, die ihn häufig hervorruft - zurückgeführt werden kann.
- wo durch permanente Funkbelastung die zirkadiane (im Tagesgang unterschiedlich verlaufende ) Hormonausschüttung gestört wird, ist auch der Schlafmangel nicht weit.
- seit Januar 2021 ist durch eine eine Forschungsarbeit von Mevissen/Schürmann auch belegt, dass - und mit welchen Mechanismen - Krebs durch gepulste Strahlung entsteht.
- viele gesundheitliche Probleme werden durch Funk entweder verursacht oder sicher verschlimmert...die Immunschwäche lässt grüssen. Hier erfahren Sie mehr.
Weitere wichtige, behörden- und industrieunabhängige Informationsquellen:
Aktualisiert: 31.10.2018, 9.4.20, 22.06.21, 19.07.231